Nach den erfolgreichen Pilottests konnten an verschiedenen Schulen die Dominicanische Version der MOBAK Tests erstmals durchgeführt werden. Die Aktivitäten wurden dabei gemeinsam mit der Sports Division umgesetzt.

Nach einem langen Carneval-Weekend konnten wir am Mittwoch mit dem Testen beginnen. Es bot sich uns somit Zeit, den Norden von Dominica zu erkunden. Ausserdem haben wir die Erkenntnisse vom Testdurchlauf an der Primary School von Savanne Paille ausgewertet.

Dabei haben wir Verbesserungen an unserem Testmaterial vorgenommen. Für den Dribbling- und Bouncing Test müsste jeweils ein Korridor abgeklebt werden. Dieser darf mit dem Ball nicht verlassen werden. Da das Ausmessen dieses Korridors jeweils viel Zeit in Anspruch nehmen würde und Tape auf den unterschiedlichen Unterlagen, Hallenboden wie in der Schweiz ist bekanntlich Fehlanzeige, nicht halten würde, haben wir einen mobilen Korridor gebastelt.

Dieser beruht auf dem Vorbild von Beachvolleyballfeldlinien und besteht aus Metallgewichten und ausrangierten Markierungsbändern aus der Schweiz. Die Gewichte wurden auf die exakten Distanzen eingeknotet und die Positionen der Pilonen mit unterschiedlichen Farben (Basketball rot / Fussball grün) mit Markern eingezeichnet. Innert kurzer Zeit lässt sich nun dieser Korridor auslegen und die Pilonen am richtigen Ort aufstellen.

Am Mittwoch sind wir dann für den ersten Test erneut an die Primary School von Savanne Paille gefahren. Mit dem Sport Aid Dominica Mobak Subaru sind wir erneut eingetroffen und haben den Parkour aufgebaut. Nach einem Einwärmen, welches die unterschiedlichen Bewegungen, welche für die Tests benötigt werden, wie zum Beispiel der seitliche Nachstellschritt (Shuffle) haben wir die acht Posten in zwei Mal vier Tests aufgeteilt. Die Kinder wurden in vier Gruppen aufgeteilt und haben die Tests jeweils der Reihe nach durchgeführt. Dabei ist jeweils jemand von uns zur Demonstration und Resultaterfassung bei einem Posten gestanden. Die Sports Division hat uns dabei tatkräftig unterstützt. Der für diese Region zuständige Sport Officer, Ellington Sabin, hat mit zwei Sportlehrpersonen bei der Durchführung der Tests mitgearbeitet. Sie werden uns auch am nächsten Tag an zwei Schulen auf der anderen Seite des Vulkans begleiten.

Am Donnerstagmorgen wurden wir von Ellington Sabin und seinen beiden Sportlehrpersonen in Savanne Paille abgeholt. Wir folgten dem weissen Honda SUV von Ellington auf einer steilen Bergfahrt durch den Vulkankrater hinunter zur Penville Primary School. Die Kulisse war beeindruckend. Die Schule liegt an einem Steilhang über dem Meer. Die Platzverhältnisse für die Tests waren herausfordernd, da es an dieser Schule nicht wirklich einen grossen Platz, mit für unsere Test brauchbarem Untergrund, vorhanden war. Mit einer guten Portion Kreativität und optimistischer Herangehensweise ist es uns trotzdem gut gelungen mit den Schülerinnen und Schülern das Programm zu bestreiten.

Nach den Tests in Penville hatten wir eine lange Mittagspause bis wir an der Primarschule von Paix Bouche erwartet wurden. Wir fragten Ellington, ob es ein Restaurant gäbe, wo wir Mittagessen könnten. Er meinte nur, dass er was kenne, dies jedoch nicht wirklich ein Restaurant sei. So haben wir die Mittagspause in einer Art kleiner Spielhölle mit Spielautomaten verbracht. Die Speisekarte bestand aus frittiertem Chicken mit ranzigen Pommes 😉.

In Paix Bouche angekommen, haben wir schnell festgestellt, dass die Herausforderungen bezüglich Terrain weniger gross waren. Die Schülerinnen und Schüler von Paix Bouche haben uns bereits erwartet. Die Motivation war spürbar gross und die Kinder waren sehr herzlich. Es war eine wahre Freude in Paix Bouche Gast zu sein. Nach dem Test haben wir die Schlaufe durch die beeindruckende Natur in Richtung Portsmouth fertig gefahren. Wie an fast jedem Feierabend gingen wir noch ins Meer baden. Einfach herrlich…

Am Freitag standen noch ursprünglich vier Schulen auf dem Programm. Aus unterschiedlichen Gründen, vor allem aber weil endlich die Schulen aller Stufen auf Dominica am Montag den regulären Präsenzunterricht wieder aufnehmen, hat eine Secondary School ganz abgesagt. Von der zweiten hätten wir eigentlich auch keine Schülerinnen und Schüler mehr erwartet. Erfreulicherweise sind am Nachmittag dann doch fünf Kandidatinnen auf dem Basketball Court von Portsmouth aufgetaucht.

Am Morgen stand die St. Johns Academy und die Portsmouth Secondary auf dem Programm. Nach der Mittagspause waren die St. Johns Primary und die Roosevelt Douglas Primary zu Gast. Ellington hat organisiert, dass wir das Testmaterial auf dem zentralen Basketballfeld aufstellen konnten. Die Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Schulen sind für die Testdurchgänge alle dorthin gekommen. An dieser Stelle vielen Dank an die Sports Division für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bei der Planung und Umsetzung der Projektarbeiten.

Es war ein genialer Tag mit vielen Schülerinnen und Schülern auf dem Basketballcourt von Portsmouth. Zu Beginn hatten uns einige kurze Regengüsse zu kleinen Cooldownpausen gezwungen. Am Nachmittag brutzelte uns die Karibiksonne auf dem offenen Betonplatz gehörig durch. Der «Feierabendschwumm» in der Purple Turtle Bay war noch nie besser.

Und somit geht eine kurze, aber sehr intensive Woche im Norden Dominicas zu Ende. Am Wochenende heisst es für uns die sieben Sachen zu packen und mit allem Testmaterial an die Ostküste zu wechseln. Von Marigot aus werden wir viele Schulen an der Ostküste von Dominica besuchen dürfen. Das Abenteuer geht weiter. Wir freuen uns schon sehr darauf.

Coli und Tobi